Alleen

Alleen sind gestaltete Land­schaft und Teil un­se­res kul­tu­rel­len Er­bes, ent­stan­den in der Wech­sel­wir­kung zwi­schen bäuer­li­cher Land­schafts­nut­zung und der höfi­schen Park­ge­stal­tung vor allem des Ba­rock­zeit­al­ters. Die drei klas­si­schen Allee­ty­pen – die Laub­baum­allee, die Obst­baum­allee und die Kopf­baum­allee – gab es da­mals schon, aber erst das neun­zehn­te Jahr­hun­dert ließ eine flä­chen­decken­de, so­zu­sa­gen öffent­liche Alleen­land­schaft in Deutsch­land ent­ste­hen – eine Blüte von kur­zer Dauer.

Kurz & Machatschek: Alleebäume
zur Entstehung und Einteilung der Alleen

Über den Katastrophen des zwan­zig­sten Jahr­hun­derts ge­rie­ten tra­di­tio­nelle Tech­ni­ken der Allee­ge­stal­tung und Baum­pfle­ge in Ver­gessen­heit; nach dem ersten Welt­krieg ging die Zahl neu­an­ge­leg­ter Be­stän­de ra­pide zu­rück. Die im Westen Deutsch­lands ver­blie­be­nen Alleen­land­schaf­ten wur­den in den 1960er Jahren durch groß­flä­chi­ge Ab­hol­zun­gen im Zuge der auto­mo­bil­ge­rech­ten Ge­stal­tung der Land­schaft stark de­zi­miert. Im Nor­den der DDR, in den heu­ti­gen Bun­des­län­dern Bran­den­burg und Meck­len­burg-Vor­pom­mern, über­leb­ten trotz man­geln­der Pfle­ge viele wert­volle Alt­be­stände.

Seit 1990 boomt die Alleegestaltung wieder: Seit Ende des Zwei­ten Welt­kriegs wur­den in Deutsch­land nie zu­vor so viele neue Be­stän­de an­ge­legt wie in den letz­ten zwei Jahr­zehn­ten. Die Kehr­sei­te die­ses ver­meint­li­chen Auf­schwungs: Es wur­den auch – zu­min­dest im Osten – kaum je­mals zu­vor so viele Alleen „auf einen Streich“ ge­fällt. Die meisten Neu­pflan­zun­gen sind Aus­gleichs­maß­nah­men für Alt­be­stän­de, die dem Aus­bau des Straßen­netzes in den neuen Bun­des­län­dern weichen muß­ten. Und: Mo­der­ne Alleen haben eine ganz ei­ge­ne Ästhe­tik, die sich deut­lich von der klas­si­schen unter­scheidet.



Baumporträts



www.baumfuchs.de > Alleen